Kleiderordnung im Ballettunterricht

Ballett ist Disziplin und Disziplin fängt bei der Kleiderordnung an.

In der Ballettschule Lemgo haben die Kurse bis „Basis 1“ eine einheitliche Kleiderordnung. Diese besteht aus den Ballettschläppchen, einer rosafarbenen Strumpfhose, einem Trikot und einen leichten, durchsichtigen Rock.

Ich muss sagen, dass ich schon auf dem Gymnasium für eine Schuluniform war, denn ich liebe ein einheitliches Bild. Es beruhigt meinen “inneren Monk” einfach. Niemand sticht durch einen viel zu voluminösen Rock aus der Gruppe raus. Keine kleine Tänzerin hat eine Glitzerrüsche mehr oder weniger. Und auch keiner trägt ein traumhaft schönes, pinkes Tütü, wo man selbst als Lehrerin ganz neidisch werden könnte. Nein, alle bilden eine Einheit.

Mit einer Einheitskleidung bekommt man, meiner Meinung nach auch ein viel besseres Gefühl, dass man eine Gruppe ist. Wenn wir mal auf andere Mannschaftssportarten, wie zum Beispiel Fußball oder Handball schauen, dann gibt es dort ebenfalls die einheitlichen Mannschaftstrikots. Die Einheitskleidung stärkt, wenn auch meist mehr unbewusst, das Gemeinschafts- und Gruppengefühl. Und das ist für mich, in meiner Ballettschule, sehr wichtig.

Zu dem benutze ich die Trikots auch als Basis für die Kostüme zu unseren Aufführungen.

Apropos Aufführung. Dadurch, dass jede Klasse „ihr“ Trikot hat, sprich dieselbe Farbe und derselbe Schnitt, kann ich in dem ganzen Gewusel, ohne lange zu suchen, die Klassen erkennen und zu ordnen. Ein sehr schöner Nebeneffekt.

 

Ab „Basis 1“ ist dann das Trikot, sprich, die Trikotfarbe, ob es ein Langarmtrikot oder mit Stehkragen oder tiefen Rückenausschnitt ist, freigestellt. Genauso wie die Strumpfhose, diese darf nun auch schwarz sein und einen Steg oder abgeschnittene Füße haben. Was ich persönlich nicht gut finde ist, wenn meine SchülerInnen mit weiten T-Shirts oder weiten Hosen kommen.

Der ausschlaggebendste Grund, weshalb ich in meinem Ballettunterricht diese Kleidung wünsche ist, dass ich die Körper meiner SchülerInnen genau sehen und beobachten möchte. Bei zu lockeren Oberteilen oder Hosen, ist es nur schwer möglich den Bewegungsablauf oder auch eine fehlerhafte Körperhaltung zu entdecken und korrigieren. Und mal abgesehen davon, dass weit geschnittene T-Shirts immer zum “zuppeln” verleiten oder Hosen hochgezogen werden müssen und somit das Training stören.

 

Ich selbst merke übrigens beim Unterrichten, dass wenn ich mal eine Hose anziehe, statt meine ordentliche Ballettkleidung, ich ziemlich faul und lasch unterrichte bzw. trainiere. Die richtige Kleidung macht einfach das “Feeling”, um den Tanz besser aus zu üben.

Wie heißt es doch so schön: Der Unterricht fängt schon mit dem Tasche packen an. Wenn du dich entscheidest deine Sporthose mit einem T-Shirt einzupacken, wirst du ein recht lockeres Training machen. Wenn du aber deine Ballettsachen einpackst, am besten noch eine ordentliche Ballettfrisur machst, bekommst du schon bei den Vorbereitungen auf den Unterricht Lust ein sehr gutes, bewusstes Training zu absolvieren.

Probier es mal aus und sag mir, ob es so ist … oder ob es so ist. 😉

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